Qualitative versus quantitative Zeit mit Kindern

7 December 2016

Qualitative Zeit alleine reicht nicht aus, auch wenn sie unverzichtbar ist. Es ist uns allen klar, dass die Zeit, die wir mit unseren Kindern verbringen, qualitativ wertvoll sein sollte. Aber nach sieben Jahren als Mutter, meine ich sagen zu können, dass es unerlässlich ist, diese qualitative Zeit in ausreichendem Maß zu verbringen: Unsere Kinder brauchen uns in jedem Moment ihres Lebens.

Mother with kids at the kitchen

Anfangs dachte ich, dass nach der 3. Klasse das Schlimmste hinter mir läge. Selbständigkeit erreicht: sich waschen, anziehen und sogar sonntagmorgens aufstehen und Zeichentrickfilme ansehen, ohne die Eltern zu wecken.

Und dennoch…

Zeit bleibt für meine Tochter ein wichtiger Faktor und wird ständig eingefordert.

Früher benötigte man Zeit, um auf sie aufzupassen, um sie langsam zur Selbständigkeit zu erziehen, dann, um die Grundschule zu starten…jetzt dient die Zeit, um sie zu beruhigen, um doppelt so viel zu kuscheln, wie vor der Pubertät, für die gefühlsmäßige Achterbahn, die Kinder in Sorge versetzt und zu Fragen veranlasst wie: Was werde ich später mal machen? Wie werde ich es machen? Was wird aus mir?

Qualitative Zeit heißt für mich, sich Zeit für gemeinsames Kreieren zu nehmen: Musik machen, singen, zeichnen, handwerkliche Arbeiten machen und kochen. Für mich heißt es aber auch, Mut zu haben, Zeit zu verlieren und nichts zu tun und gemeinsam auf dem Sofa zu reden (ohne ständig den Blick aufs Handy zu werfen) oder gemeinsam Nagellack auftragen, sich die Haare zu kämmen oder zu chillen.

Auf keinen Fall sollten wir in die Falle geraten, die Zeit unserer Kinder und von uns selbst zu verplanen.

Deshalb denke ich auch, dass qualitative und quantitative Zeit Hand in Hand gehen: um schöne Dinge zu unternehmen – viele schöne Dinge.

Denn das Teenageralter kommt viel zu schnell und wenn wir uns jetzt keine Zeit und Vertrauen schenken, sind es unsere Kinder, die später nicht mehr genug davon haben wollen.

 

Mamma Felice