9 August 2018

Zu Beginn des Sommers fühlen wir uns alle freier. Die Schule ist zu Ende und die Familien verbringen mehr Zeit an der frischen Luft und im Urlaub.
Die damit einhergehende Freiheit betrifft auch die Füße unserer Kinder, die jetzt barfuß über die Wiese ihres Gartens oder am Strand entlanglaufen können.

Der direkte, wiederholte Kontakt mit unregelmäßigen Oberflächen stimuliert und kräftigt die Füße, die wie alle Körperteile bei korrekter Stimulation eine korrekte Entwicklung erzielen.

 

Wie der Fuß aufgebaut ist und was er für ein korrektes Wachstum benötigt

 

Der Fuß ist eine relativ komplexe Struktur, bestehend aus 26 Knochen, 33 Gelenken, mehr als hundert Muskeln, Sehnen und Bändern sowie Tausenden von sensorischen Nervenenden.Wenn wir stehen dient er als Stütze, während er bei Fortbewegung eine dynamische Bewegung ermöglicht.Gleichzeitig hat der Fuß eine weitere wichtige Bedeutung: Er ist propriozeptiv.

Die propriozeptive Fähigkeit verleiht uns die Möglichkeit, ohne Unterstützung der Seefähigkeit die Position unseres Körpers im Raum wahrzunehmen und zu erkennen.

 

Die Propriozeption wird durch den kontinuierlichen Informationsaustausch erzeugt, der von den peripheren Organen und Hirnaktivitäten ausgehend das Nervensystem erreicht und für ein stets optimales Gleichgewicht, Komfort und Schmerzlosigkeit sorgt
Der Fuß ist das bestentwickelste propriozeptive Organ. Tatsächlich sendet er weit mehr Informationen an unser Gehirn als die Hand.Zur Entwicklung dieser Fähigkeit ist die Interaktion des Fußes mit der Umgebung und somit der Erhalt sensorischer Stimulationen unerlässlich.
Mund und Füße sind die von Babys meist genutzten Körperteile zur Kontaktaufnahme mit der Außenwelt. Eltern wissen instinktiv, dass sie es lieben, wenn man ihnen die Füße streichelt.Tatsächlich lieben es auch größere Kinder, sich Zuhause die Schuhe und Strümpfe auszuziehen und barfuß zu laufen, denn dies ist die beste Möglichkeit, ihre Umgebung kennenzulernen.

 

Freie Füße

 

Lassen Sie Ihre Kinder „frei“ auf der Wiese oder Sand laufen, denn diese Böden haben aufgrund ihrer Unebenheit einen besonders hohen Wahrnehmungsreiz, der zweifellos eine korrekte Entwicklung stimuliert und fördert.

Barfußsein verleiht nicht nur ein angenehmes Gefühl von Freiheit, sondern ermöglicht auch die Berührung von Umgebungen und erleichtert deren Kenntnis.

 

All dies stärkt die Beinmuskulatur und durch die Wirkung auf die Sehnen, die das Bein mit dem Fuß verbinden, wird der nach dem sechsten Lebensjahr erfolgende Übergang vom physiologischen Plattfuß von Kleinkindern zu einem normal gewölbten Fuß begünstigt.

An dieser Stelle möchte ich noch kurz etwas zur propriozeptiven Gymnastik sagen, über die man auf einigen Online-Seiten liest.Kinder zu ermuntern, mit den Fußzehen Gegenstände zu greifen und zu Ihrer Mutter zu bringen oder die Fußsohle auf einen Ball zu legen und diesen nach vorne und nach hinten zu schieben sowie ähnliche Übungen auszuführen ist mehr oder wenig sinnlos, da kein Kind diese Übungen öfter als einige wenige Mal wiederholen würde.

Deshalb empfehle ich vielmehr, Kinder barfuß spielen zu lassen und, wenn dies nicht möglich ist, qualitativ hochwertige Schuhe zu kaufen, bei deren Fertigung einige grundlegende Kriterien berücksichtigt wurden: Hierzu zählt ein leichter, flexibler Schuhboden, der eine für die Füße Ihrer Kinder möglichst natürliche Bedingung nachahmt.